Leitfaden für Glasfaserkabelkonfektion: LC-, SC- und ST-Stecker im Vergleich

5 Minuten Lesezeit
Geschrieben von
Lily Li
Veröffentlicht am
4. November 2025

Wichtige Erkenntnisse

  • Die Qualität einer Glasfaserkabelkonfektion hängt maßgeblich von der Wahl des richtigen Glasfasersteckverbinders ab – am häufigsten kommen LC-, SC- oder ST-Stecker zum Einsatz, passend zu Ausrüstung und Einsatzumgebung.
  • LC-Stecker dominieren hochdichte Patchpanels und moderne Transceiver (SFP/SFP+, QSFP), während SC-Stecker weiterhin in Unternehmensnetzwerken und FTTH-Installationen verbreitet sind. ST-Stecker findet man häufig in älteren oder industriellen Installationen.
  • Poliertyp (UPC/APC), Fasermodus (OS2 Singlemode, OM3/OM4/OM5 Multimode) und Kabelgeometrie (Simplex/Duplex, 0,9/2,0/3,0 mm) beeinflussen Einfügedämpfung und Rückflussdämpfung.
  • Der Begriff „OFC-Steckertyp“ wird häufig informell als Bezeichnung für den optischen Fasersteckertyp verwendet und umfasst in der Regel LC, SC, ST, FC, MPO/MTP und weitere Varianten.
  • Strukturierte Inspektion (Endflächenmikroskopie), Tests (IL/RL, Durchgangsprüfung) und gutes Kabelmanagement reduzieren Ausfälle und beschleunigen die Inbetriebnahme.
  • Eine passende Steckerauswahl zu Beginn spart Zeit im Feld und verhindert unerklärliche dB-Verluste.

Dieser Leitfaden erklärt die am häufigsten verwendeten Glasfasersteckverbinder – LC-, SC- und ST-Stecker – und zeigt, wie sie in moderne Optik- und Glasfaserkabelkonfektions-Workflows integriert werden.

LC-, SC- und ST-Glasfasersteckverbinder nebeneinander mit Markierungen zu Verriegelungsmechanismen und Ferrulendetails.

Was ist eine Glasfaserkabelkonfektion?

Eine Glasfaserkabelkonfektion ist ein vorkonfektioniertes optisches Kabel – zugeschnitten, mit Mantel versehen, beschriftet und getestet – mit einem bestimmten Glasfasersteckverbinder an jedem Ende.
Typische Ausführungen sind LC-LC, SC-SC, LC-SC oder ST-ST-Patchkabel sowie Hybridkabel für Medienkonverter und Testgeräte.
Konfektionen werden nach Modus (OS2 Singlemode; OM3/OM4/OM5 Multimode), Politur (UPC/APC), Faseranzahl (Simplex/Duplex), Kabeldurchmesser und Umgebungsanforderungen spezifiziert.

Die gebräuchlichsten Steckverbindertypen

LC-Stecker (Hochdichte-Anwendungen)

Der LC-Stecker verwendet eine 1,25 mm-Ferrule und einen Push-Pull-Verriegelungsmechanismus, der eine sehr hohe Portdichte auf modernen Panels und in Transceiver-Gehäusen ermöglicht.
LC-Stecker sind der De-facto-Standard für SFP/SFP+- und QSFP-Breakouts, da sie Duplex-Kanäle platzsparend unterbringen, ohne die Handhabung einzuschränken.
LC-APC-Varianten werden häufig in PON-Backbones und Testkabeln eingesetzt, wo eine besonders hohe Rückflussdämpfung erforderlich ist.

LC-Duplexstecker, der in einem SFP+-Transceivergehäuse an der Frontplatte eines Switches sitzt.

SC-Stecker (SC-Stecker-Glasfaser-Patchkabel)

Der SC-Stecker besitzt eine 2,5 mm-Ferrule und ein quadratisches Einrastgehäuse, das sicher in Adapterplatten einrastet.
Er wird häufig in Unternehmensinstallationen, FTTH-Netzen und CATV-Anwendungen eingesetzt.
Die Bezeichnung „SC-Stecker-Glasfaser“ bezieht sich auf SC-terminierte Patchkabel in Singlemode oder Multimode, erhältlich mit UPC- (blau) oder APC-Politur (grün).

SC-UPC- und SC-APC-Adapter auf einem Panel mit ordentlich verlegten SC-Stecker-Glasfaserkabeln.

ST-Stecker

Der ST-Stecker (Bajonett-Drehverriegelung) ist robust und einfach vor Ort zu verbinden.
Er findet sich oft in älteren industriellen oder Campusnetzwerken. In neuen Hochdichteinstallationen wird er seltener eingesetzt, bleibt jedoch relevant für die Wartung bestehender Anlagen und Testgeräte mit ST-Anschlüssen.

Techniker, der die Bajonettkupplung eines ST-Steckers in einem Industrieschrank dreht.

„OFC-Steckertyp“ erklärt

In vielen Beschaffungsunterlagen steht „OFC-Steckertyp“ als Kurzform für den benötigten optischen Fasersteckertyp an den Kabelenden.
Gängige Varianten sind LC, SC, ST, FC und MPO/MTP.
Wählen Sie den OFC-Steckertyp entsprechend der Geräteschnittstellen, Paneladapter und des optischen Budgets (Politur, Modus, Länge).
Wenn ein Datenblatt unklar ist, prüfen Sie, ob „OFC“ für Optical Fiber Connector steht – und nicht für Oxygen-Free Copper (ebenfalls OFC genannt).

SteckverbinderFerruleVerriegelungsartTypische AnwendungPolitur
LC1,25 mmPush-PullSwitches, SFP/QSFP-Transceiver, Hochdichte-PanelsUPC/APC
SC2,5 mmEinrastmechanismusUnternehmen/FTTH/CATV-Panels und CPEUPC/APC
ST2,5 mmBajonettLegacy/Industrie/TestgeräteUPC
MPO/MTPMultifaserPush-PullHigh-Count-Trunks, Leaf-Spine-BackbonesFlach/gewinkelt

Wo Steckverbinder auf Transceiver treffen

Die meisten steckbaren Optiken sind bestimmten Steckverbinderfamilien zugeordnet.
SFP/SFP+- und QSFP-Module besitzen in der Regel LC-Duplex-Anschlüsse; viele PON-OLT/ONT-Ports verwenden SC-APC; Testgeräte können weiterhin ST-Anschlüsse haben.
Prüfen Sie vor der Bestellung die Frontplatte des Moduls und spezifizieren Sie die passenden Glasfasersteckverbinder Ihrer Kabelkonfektion.

Netzwerkswitches mit SFP+/QSFP-Transceivern und LC-Duplex-Patchkabeln.

Spezifikation einer zuverlässigen Konfektion

  • Modus & Bandbreite: OS2 für Langstrecken/Einwellenlängen; OM4/OM5 für Kurzstrecken-Paralleloptiken.
  • Politur: APC (gewinkelt) für PON/Backbone zur Verbesserung der Rückflussdämpfung; UPC für die meisten Duplex-Verbindungen. Politur an beiden Enden angleichen.
  • Geometrie: Simplex oder Duplex; 0,9/2,0/3,0 mm Kabeldurchmesser; Innenbereich vs. LSZH/Panzerung.
  • Umgebung: Rackdichte, Biegeradius und Zugfestigkeit berücksichtigen; Uniboot-LC für enge Räume in Betracht ziehen.
  • Dokumentation: Testberichte (IL/RL), Endflächenbilder und Seriennummernetiketten anfordern.
Storyboard der Glasfaserkabelkonfektion von der Steckerterminierung bis zur Endflächeninspektion.

Test & Qualitätskontrolle

Jede Konfektion sollte mit Ergebnissen für Einfügedämpfung (IL) und Rückflussdämpfung (RL) sowie Endflächenbildern ausgeliefert werden.
LC/SC/ST-Enden müssen frei von Kratzern, Rissen und Verschmutzungen sein.
Die Feldabnahme erfolgt deutlich schneller, wenn Werksprüfprotokolle jedem Patchkabel beiliegen und Etiketten auf Rack-/Port-IDs verweisen.

Optischer Prüfstand zur Messung von Einfüge- und Rückflussdämpfung mit Endflächeninspektion eines LC-Steckers.

Schnelle Einkaufsliste

  1. Geräteanschlüsse und OFC-Steckertyp (LC, SC, ST usw.) bestätigen.
  2. Politur (UPC/APC) und Modus (OS2/OM4/OM5) mit dem Verbindungsdesign abgleichen.
  3. Länge, Mantelklasse und Simplex/Duplex-Führung spezifizieren.
  4. Testdaten und Endflächenbilder für jede Einheit anfordern.
  5. Biegeradius und Beschriftung für Patchpanels und Transceiver planen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

F1. Welcher Stecker eignet sich am besten für dichte Switches?
A: Der LC-Stecker ist für hohe Portdichte optimiert und passt zu den meisten SFP/QSFP-Optiken. Uniboot-LC-Varianten erleichtern zusätzlich das Kabelmanagement.

F2. Wir haben SC-Stecker-Glasfaserkabel vor Ort – können wir sie mit LC kombinieren?
A: Ja, über LC-zu-SC-Hybrid-Kabelkonfektionen oder Adapterkupplungen. Wichtig: Politurarten konsistent halten (UPC ↔ UPC; APC ↔ APC).

F3. Sind ST-Stecker noch sinnvoll?
A: Für ältere oder industrielle Geräte mit ST-Anschlüssen auf jeden Fall. Für neue Installationen ist LC meist die bessere Wahl – sofern die Umgebung keine andere Anforderung stellt.

F4. Was bedeutet „OFC-Steckertyp“ auf einer Bestellung?
A: In der Regel bezeichnet es den optischen Fasersteckertyp (z. B. LC, SC, ST). Im Zweifel bitte das Gerätedatenblatt prüfen.

F5. Wie beeinflussen Transceiver die Steckerauswahl?
A: Die meisten Rechenzentrums-Transceiver besitzen LC-Anschlüsse; MPO wird bei Hochfaserverbindungen verwendet; manche FTTH-Geräte benötigen SC-APC.

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